A timeless message

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Today, I would like to honor one of my very first teachers – I mean, one of these “real” teachers who transform your life forever without “lecturing” you anything: Yehuda Bacon.

I met Yehuda at the age of sweet seventeen. He just recently had his 91st birthday. Back then I went on a journey that had a huge impact on my life.

As the only outsider, I had the special assignment to accompany and document the first reunion after 50 years of a group known in history as the “Birkenau Boys”. All of them, who were present there, had survived the concentration camps Birkenau and Auschwitz as children.

Nothing could really prepare me for this journey, which turned out to be a deep immersion in life and in something even more all-encompassing. Everything I had known about this part of history came from books in school. Although it was of course shocking to read about it, it was yet kind of “far away” for me. There, on location and together with all these survivors, it was a completely different dimension. To be with them, when they recognized themselves or each other in the children’s drawings on display, the simple toys or a pair of worn shoes in the museum showcases, was very moving.

The coping mechanisms of people in life are very different. That is why I was not exactly welcome to some of them who had become bitter in their hearts and could never overcome what they had experienced. I was “the German”. These were not the easiest moments for me. Then there were those who had cut themselves off from their inner being and had taken refuge in alcohol and other drugs. Then there were those who were friendly and neutral. They had kind of divided their lives into a “before and after” and had stabilized themselves through a busy, everyday lifestyle.

And there was Yehuda! His heart was so genuinely gracious and gentle that his presence nearly made me cry warm tears of touch almost every time – and still does. And when I asked him how he had been able to stay so open in his heart, he told me in his pure and loving presence what sounds so simple but is sometimes the most difficult thing to do, and yet so true:  

“Tina, you can’t forget but you have to forgive.” 

These words from a person who had suffered the worst in his life left with me at that time the lasting sound that there must be an underlying meaning in suffering and also a great potential if so much love and compassion can arise out of it. 

When Yehuda once was asked about the meaning of all the years that he had spent in Auschwitz he answered as followed: 

"As a boy I thought: I will tell them what I saw, in the hope that people will change for the better. But people didn’t change and didn’t even want to know. It was much later that I really understood the meaning of suffering. It can have a meaning if it changes you for the better.”

Nothing exists without its opposite. The experience of light and darkness, love and pain, suffering and grace connects in one and the same moment with the awareness that we are all of this. And at the same time it’s not only a question of perception, it’s not only a question of realization, it’s not only a question of the distinction between black and white. It’s also a question of giving direction to the things we do; of an understanding that we always have a choice of how we want to face a situation.

We as human beings, consciously or unconsciously, strive for unity. All forms of creation are a longing to embody this unity. The qualities of technique and knowledge, of the hand and the mind aren’t separated from the quality of the heart. Life is like a spiral: you repeat yourself, only on a higher level. When a person sees his own life with such a deep understanding, the meaning of life and individual endeavors become transcendent – life itself becomes a universal gesture. 

Thank you to all the silent heroes of the heart; to all the sensitive souls in whose depths the vastness of the universe is reflected. 

Rather than a political standpoint, this is a timeless and boundless message worth remembering. Over and over again. And in these special times all the more so.

 

All love, 

Tina

All texts that I share are based on my own experiences and/or of the people I work with. I highly encourage you to only take what resonates with you to find your own truth and wisdom. Please feel free to share! Thank you!

Whatever resonates with you and your life I invite you to write in the comments below or connect with me on Facebook, on Instagram or send me an Email.

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I very much look forward to connecting with you in one way or another! xxx..
EINE ZEITLOSE BOTSCHAFT

Heute möchte ich einen meiner allerersten Lehrer ehren – ich meine, einen dieser "echten" Lehrer, die Dein Leben für immer verändern, ohne Dir auch nur irgendwas „zu lehren“: Yehuda Bacon.

Ich lernte Yehuda im Alter von zarten siebzehn Jahren kennen. Er hatte gerade kürzlich seinen 91. Geburtstag. Damals ging ich auf eine Reise, die grossen Einfluss auf mein Leben hatte.

Als einzige Aussenstehende hatte ich die besondere Aufgabe das erste Wiedersehen nach 50 Jahren einer Gruppe zu begleiten und zu dokumentieren, die in der Geschichte als die "Birkenau Boys" bekannt sind. Sie alle, die dort anwesend waren, hatten als Kinder die Konzentrationslager Birkenau und Auschwitz überlebt.

Nichts konnte mich wirklich auf diese Reise vorbereiten, die sich als ein tiefes Eintauchen in das Leben und in etwas noch Allumfassenderes herausstellte. Alles, was ich bislang über diesen Teil der Geschichte wusste, stammte aus Büchern in der Schule. Obwohl es natürlich schockierend war, davon zu lesen, war es für mich doch irgendwie "weit weg". Dort, vor Ort und zusammen mit all diesen Überlebenden, war es eine ganz andere Dimension. Mit ihnen zusammen zu sein, wenn sie sich selbst oder einander in den ausgestellten Kinderzeichnungen, den einfachen Spielsachen oder einem Paar abgetragener Schuhe in den Vitrinen des Museums wiedererkannten, war sehr bewegend.

Die Bewältigungsmechanismen der Menschen im Leben sind sehr unterschiedlich. Deshalb war ich bei einigen von ihnen nicht gerade willkommen, die in ihren Herzen bitter geworden waren und das, was sie erlebt hatten, nie überwinden konnten. Ich war "die Deutsche". Das waren nicht die einfachsten Momente für mich. Dann gab es diejenigen, die sich von ihrem Inneren komplett abgetrennt hatten, und in Alkohol und andere Drogen geflüchtet waren. Dann gab es diejenigen, die freundlich und neutral waren. Sie hatten ihr Leben irgendwie in ein "Vorher und Nachher" geteilt und hatten sich durch ein geschäftiges, alltägliches Leben stabilisiert.

Und dann gab es Yehuda! Sein Herz war so aufrichtig gütig und sanft, dass seine Gegenwart mich beinahe jedes Mal warme Tränen der Berührung weinen ließ – und immer noch lässt. Und als ich ihn fragte, wie er es geschafft hatte, in seinem Herzen so offen zu bleiben, sagte er mir in seiner reinen, liebevollen Präsenz das, was so einfach klingt, doch manchmal das Schwierigste ist und gleichzeitig so wahr: 

"Tina, du kannst nicht vergessen, aber du musst verzeihen." 

Diese Worte eines Menschen, der das Schlimmste in seinem Leben erlitten hatte, haben damals bei mir den anhaltenden Klang hinterlassen, dass es einen tieferen Sinn im Leiden geben muss und auch ein großes Potenzial, wenn so viel Liebe und Mitgefühl daraus entstehen kann. 

Als Yehuda einmal nach dem Sinn all der Jahre, die er in Auschwitz verbracht hatte, gefragt wurde, antwortete er wie folgt: 

"Als Junge dachte ich: Ich werde ihnen erzählen, was ich gesehen habe, in der Hoffnung, dass sich die Menschen zum Besseren verändern werden. Aber die Menschen haben sich nicht verändert und wollten es nicht einmal wissen. Erst viel später habe ich den Sinn des Leidens wirklich verstanden. Es kann einen Sinn haben, wenn es einen selbst zum Besseren verändert".

Nichts existiert ohne sein Gegenteil. Die Erfahrung von Licht und Dunkelheit, Liebe und Schmerz, Leiden und Gnade verbindet sich in ein und demselben Moment mit dem Bewusstsein, dass wir all dies sind. Und gleichzeitig ist es nicht nur eine Frage der Wahrnehmung, ist es nicht nur eine Frage der Erkenntnis, ist es nicht nur eine Frage der Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiß. Es geht auch darum, den Dingen, die wir tun, eine Richtung zu geben, zu wählen; zu wissen, dass wir immer eine Wahl haben wie wir einer Situation begegnen wollen.

Wir als menschliche Wesen, ob bewusst oder unbewusst, streben nach Einheit. Alle Formen der Schöpfung sind eine Sehnsucht, diese Einheit zu verkörpern. Die Qualitäten der Technik und des Wissens, der Hand und des Kopfes sind nicht getrennt von der Qualität des Herzens. Das Leben ist wie eine Spirale: Man wiederholt sich selbst, nur auf einer höheren Ebene. Wenn eine Person ihr eigenes Leben mit einem so tiefen Verständnis sieht, werden der Sinn des Lebens und die individuellen Bemühungen transzendent – das Leben selbst wird zu einer universellen Geste. 

Danke allen stillen Helden des Herzens; allen feinfühligen Seelen, in deren Tiefe sich die Weite des Universums spiegelt.

Vielmehr als ein politischer Standpunkt, ist dies es eine zeit- und grenzenlose Botschaft, die es sich lohnt zu erinnern. Immer und immer wieder. Und in diesen besonderen Zeiten umso mehr.

 

In Liebe, 
Tina….


TINA GUTHKNECHT
Curator | Art Scientist | Intuitive Coach | Author

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